Nach einem Jahr der Pandemie möchte ich mit Ihnen zurück und nach vorne schauen.
Welche Momente sind Ihnen vom ersten Lock down Mitte März 2020 bis Ende Mai in Erinnerung geblieben?
Ich erinnere mich an intensives Familienleben, gemeinsames Kochen und wunderbare Spaziergänge rund um Ostern Anfang April. Im Mai, als das Grün in der Natur explodierte, nahm ich an einer Vogelstimmenwanderung teil. Seither kenne ich neben Amsel und Kohlmeise auch den Gesang von Buchfink, Zilp Zalp und Grünfink. Im heurigen Frühling werden es noch mehr werden.
Im Sommer war ich intensiv mit Einkochen beschäftigt. Erdbeeren vom Erdbeerfeld, Kriecherl von wilden Bäumen in unserer Gasse und Kirschen aus Nachbars Garten. Das importierte Obst aus Spanien ließ ich weg. Es ging mir nicht ab.
Während wir als Strategie gegen die Gesundheitskrise zuhause bleiben, lernen wir, wie wir andere bedrohliche Krisen bewältigen können.
Wir gehen in die Natur und erfahren, welche Schätze wir vor unserer Haustür finden, wenn wir uns Zeit nehmen, sie zu heben. Das ist nicht nur gut für unsere Seele, sondern auch für unseren ökologischen Fußabdruck.
Meine Großmutter fällt mir ein und die Krisenjahre, die sie überstehen musste, als sie zu Kriegsende 1944 Witwe wurde.
Als Waschfrau in reicheren Haushalten hatte sie ihre 7 Kinder durchgebracht, bis sie endlich eine kleine Rente bekam und die älteren beiden etwas zum Familieneinkommen beitragen konnten. Alle sind heute über 80. Großmutter hat es auf 24 Enkelkinder gebracht, überwiegend Babyboomer. Krisen zu überstehen macht uns stark und läßt uns zusammenwachsen.
Die zunehmende globale Mobilität, der Konsum von Produkten aus Ländern, in denen wir gerne Urlaub machten, bedeutete Wohlstand für uns. Heute wird allerorts der Preis sichtbar und spürbar, den die benachteiligten Teile der Menschheit für die Globalisierung von Wirtschaft und Technik zahlen. Die Krise führt uns auch vor Augen, dass wir nicht nur durch das Internet und den internationalen Handel mit der ganzen Welt verbunden sind. Es ist auch unsere Verletzlichkeit, das Menschsein, das wir durch COVID 19 neu erleben.
Krisen gehen vorüber und was ist schon eine Pandemie gegen einen Krieg oder eine Hungersnot?
Ich denke aber nicht nur an meine Großmutter, sondern auch an meine Enkel und die, die noch kommen werden.
Diese Pandemie wird vorbeigehen. Doch wird es weitere geben, weil der Mensch sich in die Lebensräume von Wildtieren frisst und deren Krankheitserreger auf unsere Spezies überspringt? Und wie viele Menschen in südlichen Ländern und Kontinenten verlieren noch ihren Lebensraum durch unseren Überkonsum?
Die Pandemie, die Klimakrise und die Migrationsströme hängen zusammen, das wird nun mehr als deutlich.
Meine Hoffnung für die nächste Generation ist, dass wir genügsamer werden, dass wir satt werden von dem, was vor unserer Haustür wächst und dass wir Freude am Miteinander haben, an dem, was wir uns gegenseitig geben können. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in den nächsten Wochen viel Zeit haben, in die Natur zu gehen, die Tiere und das Blühen und Wachsen der Blumen und Bäume zu beobachten.
Die Pandemie wird bald zu vorbei sein.
Im Staunen über die Großartigkeit der Natur stellt sich Dankbarkeit ein, dass wir hier und jetzt lebendig sein dürfen. Wenn wir uns darauf besinnen, wie sehr wir Teil der Natur und mit allen Menschen und anderen Wesen verbunden sind, haben wir Chancen, dass auch die Klimakrise vorbeigeht und sich anstelle von Fremdenhass wieder Gastfreundschaft ausbreiten kann.
Welche Momente sind Ihnen vom ersten Lock down Mitte März 2020 bis Ende Mai in Erinnerung geblieben?
Ich erinnere mich an intensives Familienleben, gemeinsames Kochen und wunderbare Spaziergänge rund um Ostern Anfang April. Im Mai, als das Grün in der Natur explodierte, nahm ich an einer Vogelstimmenwanderung teil. Seither kenne ich neben Amsel und Kohlmeise auch den Gesang von Buchfink, Zilp Zalp und Grünfink. Im heurigen Frühling werden es noch mehr werden.
Im Sommer war ich intensiv mit Einkochen beschäftigt. Erdbeeren vom Erdbeerfeld, Kriecherl von wilden Bäumen in unserer Gasse und Kirschen aus Nachbars Garten. Das importierte Obst aus Spanien ließ ich weg. Es ging mir nicht ab.
Während wir als Strategie gegen die Gesundheitskrise zuhause bleiben, lernen wir, wie wir andere bedrohliche Krisen bewältigen können.
Wir gehen in die Natur und erfahren, welche Schätze wir vor unserer Haustür finden, wenn wir uns Zeit nehmen, sie zu heben. Das ist nicht nur gut für unsere Seele, sondern auch für unseren ökologischen Fußabdruck.
Meine Großmutter fällt mir ein und die Krisenjahre, die sie überstehen musste, als sie zu Kriegsende 1944 Witwe wurde.
Als Waschfrau in reicheren Haushalten hatte sie ihre 7 Kinder durchgebracht, bis sie endlich eine kleine Rente bekam und die älteren beiden etwas zum Familieneinkommen beitragen konnten. Alle sind heute über 80. Großmutter hat es auf 24 Enkelkinder gebracht, überwiegend Babyboomer. Krisen zu überstehen macht uns stark und läßt uns zusammenwachsen.
Die zunehmende globale Mobilität, der Konsum von Produkten aus Ländern, in denen wir gerne Urlaub machten, bedeutete Wohlstand für uns. Heute wird allerorts der Preis sichtbar und spürbar, den die benachteiligten Teile der Menschheit für die Globalisierung von Wirtschaft und Technik zahlen. Die Krise führt uns auch vor Augen, dass wir nicht nur durch das Internet und den internationalen Handel mit der ganzen Welt verbunden sind. Es ist auch unsere Verletzlichkeit, das Menschsein, das wir durch COVID 19 neu erleben.
Krisen gehen vorüber und was ist schon eine Pandemie gegen einen Krieg oder eine Hungersnot?
Ich denke aber nicht nur an meine Großmutter, sondern auch an meine Enkel und die, die noch kommen werden.
Diese Pandemie wird vorbeigehen. Doch wird es weitere geben, weil der Mensch sich in die Lebensräume von Wildtieren frisst und deren Krankheitserreger auf unsere Spezies überspringt? Und wie viele Menschen in südlichen Ländern und Kontinenten verlieren noch ihren Lebensraum durch unseren Überkonsum?
Die Pandemie, die Klimakrise und die Migrationsströme hängen zusammen, das wird nun mehr als deutlich.
Meine Hoffnung für die nächste Generation ist, dass wir genügsamer werden, dass wir satt werden von dem, was vor unserer Haustür wächst und dass wir Freude am Miteinander haben, an dem, was wir uns gegenseitig geben können. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in den nächsten Wochen viel Zeit haben, in die Natur zu gehen, die Tiere und das Blühen und Wachsen der Blumen und Bäume zu beobachten.
Die Pandemie wird bald zu vorbei sein.
Im Staunen über die Großartigkeit der Natur stellt sich Dankbarkeit ein, dass wir hier und jetzt lebendig sein dürfen. Wenn wir uns darauf besinnen, wie sehr wir Teil der Natur und mit allen Menschen und anderen Wesen verbunden sind, haben wir Chancen, dass auch die Klimakrise vorbeigeht und sich anstelle von Fremdenhass wieder Gastfreundschaft ausbreiten kann.