Herumgefragt, wohin es in diesem Sommer auf Urlaub geht, teilte sich mein Bekanntenkreis im Juni in jene, die (noch einmal) fliegen wollten, bevor die Flugtickets endlich teurer würden, andere die der Meinung waren, auf ihren Flug käme es nicht an. Ich gehöre zu jener Gruppe für die Fliegen angesichts der Erderhitzung gar nicht mehr in Frage kam. Wir planten und genossen einen Wanderurlaub in den osttiroler Bergen.
Auf der Rückfahrt im Zug über Spittal a.Drau nach Salzburg waren fast alle Plätze besetzt. Auch auf unseren Plätzen saßen Menschen ohne Reservierung. Eine französisch-sprachige Familie mit drei Kindern. Der Mann wechselte mit den Söhnen auf zwei Plätze, die zum Glück erst ab Bad Gastein reserviert waren Die Mutter blieb mit den beiden Mädchen auf den Plätzen neben uns, das kleine Mädchen auf dem Schoß. Wir erfuhren, dass sie aus Slowenien gekommen waren und ihre Reservierung verloren hatten, als in Klagenfurt drei Wagons wegen technischer Gebrechen abgehängt werden mussten. In Bad Gastein musste auch die französische Mutter mit den zwei Mädchen die Plätze für die Reservierungsbesitzer frei machen. Sie schaute sich suchend um. Ein Herr, der aus dem Wagon hinter uns gekommen war, wies darauf hin, dass es dort noch freie Plätze gab. Sie machten sich auf den Weg. Eine etwas ältere Dame mit blonden Locken musste ebenfalls aufstehen. Sie hatte einen reservierten Platz und musste nun von der Schaffnerin erfahren, dass sich der ebenfalls in einem der abgehängten Wagons befunden hatte. Sie nahm es gelassen und meinte, dass sie wohl die zwei Stationen bis Salzburg stehen könne. Sie können zwischendurch auch meinen Platz nehmen. Die Schaffnerin lachte erleichtert „Wir schaffen das,“ einigten sich die beiden Frauen.
Kein Wort davon, dass der etwa 17 jährige in sein Handy vertiefte Bursche doch aufstehen können – sie zeigte auch keine Anzeichen von Gebrechlichkeit. Ich wunderte mich, dass niemand begann, über die ÖBB zu lästern. Ein Herr analysierte, dass die Bahn offensichtlich dem neuen Ansturm noch nicht gewachsen sei. Eine Frau, Mutter von zwei Jugendlichen fragte, wann wir aussteigen würden und verstaute schwitzend die drei riesigen Koffer und Rucksäcke der Familie der Reihenfolge des Ausstiegs entsprechend. „Wir haben einfach zu viel Zeugs mitgenommen“, grinst sie entschuldigend. Dann packte sie ihre Jause aus. Drei gefüllte Weckerl mit Serviette in Papiersackerln, zwei Dosen mit Energy-drinks. Einmal-Plastikschälchen mit Topfencreme und Früchten und Löffelchen dazu. Damit stopften sie nach dem Essen den kleinen Müllbehälter voll.
Ein etwas 70jähriger Herr suchte eine Steckdose, um sein Handy aufladen zu können. Er möchte über die Fahrplan App seine nächste Verbindung heraussuchen- er bittet seine etwas 20jährige Nachbarin um Hilfe. Freundlich zeigt sie ihm den Stecker und mit Geduld erklärt ihm die Navigation der Fahrplan App. Im Vierer- Abteil neben uns unterhält sich ein Herr der gleichen Generation mit der jungen Frau Visavis. Er entschuldigt quasi seinen Altersgenossen: „Ihr hättet wahrscheinlich auch Schwierigkeiten einen Kassettenrekorder zu bedienen? Die technische Entwicklung ist einfach zu rasant. „Ich kenn sowas gar nicht“, schmunzelt die junge Frau zustimmend nachdem sie sich die Kopfhörer ihres Handys aus den Ohren genommen hatte. Ein freundliches Gespräch entwickelte sich darüber, dass die Generationen einander brauchen.
Auch wenn es beim Reisen mit der Bahn zu technischen Gebrechen und in der Folge zu Verspätungen und Zugausfällen kommt, führt kein Weg daran vorbei, dass die Züge voller, das Angebot verbessert werden. Knapper einzupacken und Verpflegung ohne Verpackungsmüll mitzubringen bleibt ein Lernfeld.
Trotz des Gedränges und der Unannehmlichkeiten blieb die Stimmung gelassen und heiter. Ob es daran lag, dass die meisten gesättigt mit schönen Ferienerlebnissen auf der Heimreise waren oder voll Vorfreude auf einen interessanten Städtetrip nach Salzburg?
Als Teil der Schicksalsgemeinschaft „Erdlinge“ lernte ich, volle Züge als Übungsfeld für Rücksichtnahme, kleine Gefälligkeiten und Umgang mit negativen Gefühlen anzuerkennen. Die Hoffnung, dass sich mit dem Anstieg der Bahnreisenden auch das gesellschaftliche Klima verbessert, besteht!
Auf der Rückfahrt im Zug über Spittal a.Drau nach Salzburg waren fast alle Plätze besetzt. Auch auf unseren Plätzen saßen Menschen ohne Reservierung. Eine französisch-sprachige Familie mit drei Kindern. Der Mann wechselte mit den Söhnen auf zwei Plätze, die zum Glück erst ab Bad Gastein reserviert waren Die Mutter blieb mit den beiden Mädchen auf den Plätzen neben uns, das kleine Mädchen auf dem Schoß. Wir erfuhren, dass sie aus Slowenien gekommen waren und ihre Reservierung verloren hatten, als in Klagenfurt drei Wagons wegen technischer Gebrechen abgehängt werden mussten. In Bad Gastein musste auch die französische Mutter mit den zwei Mädchen die Plätze für die Reservierungsbesitzer frei machen. Sie schaute sich suchend um. Ein Herr, der aus dem Wagon hinter uns gekommen war, wies darauf hin, dass es dort noch freie Plätze gab. Sie machten sich auf den Weg. Eine etwas ältere Dame mit blonden Locken musste ebenfalls aufstehen. Sie hatte einen reservierten Platz und musste nun von der Schaffnerin erfahren, dass sich der ebenfalls in einem der abgehängten Wagons befunden hatte. Sie nahm es gelassen und meinte, dass sie wohl die zwei Stationen bis Salzburg stehen könne. Sie können zwischendurch auch meinen Platz nehmen. Die Schaffnerin lachte erleichtert „Wir schaffen das,“ einigten sich die beiden Frauen.
Kein Wort davon, dass der etwa 17 jährige in sein Handy vertiefte Bursche doch aufstehen können – sie zeigte auch keine Anzeichen von Gebrechlichkeit. Ich wunderte mich, dass niemand begann, über die ÖBB zu lästern. Ein Herr analysierte, dass die Bahn offensichtlich dem neuen Ansturm noch nicht gewachsen sei. Eine Frau, Mutter von zwei Jugendlichen fragte, wann wir aussteigen würden und verstaute schwitzend die drei riesigen Koffer und Rucksäcke der Familie der Reihenfolge des Ausstiegs entsprechend. „Wir haben einfach zu viel Zeugs mitgenommen“, grinst sie entschuldigend. Dann packte sie ihre Jause aus. Drei gefüllte Weckerl mit Serviette in Papiersackerln, zwei Dosen mit Energy-drinks. Einmal-Plastikschälchen mit Topfencreme und Früchten und Löffelchen dazu. Damit stopften sie nach dem Essen den kleinen Müllbehälter voll.
Ein etwas 70jähriger Herr suchte eine Steckdose, um sein Handy aufladen zu können. Er möchte über die Fahrplan App seine nächste Verbindung heraussuchen- er bittet seine etwas 20jährige Nachbarin um Hilfe. Freundlich zeigt sie ihm den Stecker und mit Geduld erklärt ihm die Navigation der Fahrplan App. Im Vierer- Abteil neben uns unterhält sich ein Herr der gleichen Generation mit der jungen Frau Visavis. Er entschuldigt quasi seinen Altersgenossen: „Ihr hättet wahrscheinlich auch Schwierigkeiten einen Kassettenrekorder zu bedienen? Die technische Entwicklung ist einfach zu rasant. „Ich kenn sowas gar nicht“, schmunzelt die junge Frau zustimmend nachdem sie sich die Kopfhörer ihres Handys aus den Ohren genommen hatte. Ein freundliches Gespräch entwickelte sich darüber, dass die Generationen einander brauchen.
Auch wenn es beim Reisen mit der Bahn zu technischen Gebrechen und in der Folge zu Verspätungen und Zugausfällen kommt, führt kein Weg daran vorbei, dass die Züge voller, das Angebot verbessert werden. Knapper einzupacken und Verpflegung ohne Verpackungsmüll mitzubringen bleibt ein Lernfeld.
Trotz des Gedränges und der Unannehmlichkeiten blieb die Stimmung gelassen und heiter. Ob es daran lag, dass die meisten gesättigt mit schönen Ferienerlebnissen auf der Heimreise waren oder voll Vorfreude auf einen interessanten Städtetrip nach Salzburg?
Als Teil der Schicksalsgemeinschaft „Erdlinge“ lernte ich, volle Züge als Übungsfeld für Rücksichtnahme, kleine Gefälligkeiten und Umgang mit negativen Gefühlen anzuerkennen. Die Hoffnung, dass sich mit dem Anstieg der Bahnreisenden auch das gesellschaftliche Klima verbessert, besteht!